Telefonbetrug

Enkeltrick

Der Begriff «Enkeltrick» ist weit besser bekannt als der Begriff «Telefonbetrug». Viele wissen jedoch nicht, dass sich der Anrufer nicht zwingend als Enkel ausgibt. Oft gibt er auch vor irgendeine andere verwandte oder bekannte Person zu sein.

Tatablauf

  1. Der Täter sucht nach älteren Menschen, die im öffentlichen Telefonbuch eingetragen sind.
    Das Opfer wird gezielt herausgesucht. Zum einen, aufgrund eines im öffentlichen Telefonbuch eingetragenen alt klingenden Vornamens. Zum anderen aber auch teilweise aufgrund eines Familien- oder Zusatznamens, der auf eine deutsche Herkunft hinweist.
  2. Das Opfer erhält einen Telefonanruf von einem vermeintlichen Verwandten oder Bekannten.
    Der Täter verhält sich sehr geschickt im unauffälligen Entlocken des Namens und der Lebensumstände des Opfers. Sobald das Opfer einen Namen nennt («Jakob, bist du’s?»), wird der Täter diesen sofort bestätigen – schon ist eine Vertrauensbasis hergestellt.
  3. Der Täter gibt vor, sich in einer finanziellen Notlage zu befinden.
    Mit einer emotionalen Geschichte versetzt der Täter das Opfer in Sorge.
  4. Der Täter bittet das Opfer um rasche Unterstützung.
    Im Vordergrund steht eine Notlage, die ohne sofortige finanzielle Unterstützung des Opfers nicht gelöst werden kann (z.B. Kauf einer Immobilie). Durch die Anzahl der Telefonanrufe, teilweise im Zwei-Minuten-Takt, wird massiv Druck aufgebaut. Bei verweigerter Unterstützung droht der Täter mit Kontaktabbruch oder kündigt schlimme Konsequenzen an (z.B. „ich verliere mein Haus“ oder „ich bringe mich um“).
  5. Hat das Opfer in die finanzielle Unterstützung eingewilligt, wird es aufgefordert, den entsprechenden Betrag bereitzustellen. Meist bedeutet dies ein Bargeldbezug am Schalter der Bank.
    Die Banken kennen diese Betrugsmasche und warnen bei einem Verdacht ihre Kunden. Diese Schutzwirkung versucht der Täter zu verhindern, indem er das Opfer instruiert, einen unverdächtigen Grund (z.B. einen Autokauf) für den Bargeldbezug vorzuschieben und auf der Auszahlung zu beharren.
  6. Nach der Beschaffung des Geldes folgt eine Erklärung, weshalb das Geld nicht persönlich abgeholt werden kann.
    Stattdessen erscheint ein Kurier zur Geldübergabe.

Falscher Polizist

Bei der zurzeit im Kanton Zürich zunehmend angewendeten Betrugsvariante gibt sich der Täter als Polizist aus. Die Telefonanrufe erfolgen oft unter einer technisch manipulierten Rufnummer. So kann selbst die Polizeirufnummer auf dem Display erscheinen.

Tatablauf

  1. Das Opfer erhält den Telefonanruf eines vermeintlichen Polizisten.
    Dieser erzählt eine bestechende Geschichte. Beispielsweise, dass er in einem Betrugsfall ermittle und eine Verhaftung unmittelbar bevorstehe.
  2. Das Opfer wird aufgefordert, bei der Aufklärung der Straftat mitzuwirken.
    Das Opfer wird dringend gebeten, bei der Aufklärung des Betrugsfalls mitzuhelfen und gleichzeitig überzeugt, dass sein Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei, da man bei den Ermittlungen auf seine Bankdaten gestossen sei.
  3. Das Opfer wird überzeugt, sein Geld und andere Vermögenswerte bei der „Polizei“ in Sicherheit zu bringen.
    Dabei drängt der Anrufer auf rasches Handeln und absolute Verschwiegenheit.
  4. Hat das Opfer in die Mitwirkung eingewilligt, wird es aufgefordert, seine Vermögenswerte bei der Bank zu beziehen.
    Der Anrufer warnt vor vermuteten Mittätern in der betroffenen Bank, weshalb mit niemandem, schon gar nicht mit den Bankangestellten, über die Polizeiaktion gesprochen werden dürfe.
  5. Das Opfer wird zur Übergabe des Geldes aufgefordert.
    Für den erfolgreichen Abschluss der vermeintlichen Polizeiaktion übergibt das Opfer sein Geld oder deponiert dieses an einem angewiesenen Ort.

Weitere Informationen zu diesen Themen erhalten Sie auf www.telefonbetrug.ch oder auch direkt auf Ihrem Polizeiposten.